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Wälzlagerung
Der Kurbeltrieb ist für einen großen Teil der mechanischen Verlustleistung verantwortlich. Neben der Lagerreibung ist hierbei auch die Antriebsleistung der Ölpumpe für Schmierung zu berücksichtigen. Wälzgelagerte Kurbeltriebe können gegenüber den heutigen Gleitlagerkurbeltrieben eine bedeutende Verbrauchseinsparung realisieren (>5%), wobei die Darstellung einer hoch belastbaren und zugleich kostengünstigen sowie akustisch unauffälligen Lösung eine Herausforderung darstellt.

In der Vergangenheit sind hochbelastbare geteilte Kurbelwellen gerade in Hochleistungsmotoren wie Flug- und Rennmotoren eingesetzt worden. Die hierbei eingesetzte Stirnverzahnung mit Differentialverschraubung ermöglichte höchste Belastbarkeit, war allerdings sehr aufwendig in der Herstellung. Die ECC hat dieses Verbindungsprinzip wieder aufgegriffen und zu einer großserientauglichen Lösung weiterentwickelt. Bei der ECC Bauweise wird statt der aufwendigen Verzahnung, welche durch die Härteschicht geschliffen werden musste, eine weitaus einfacher herstellbare Verbindung eingesetzt. Hierbei werden in die Lagerzapfen und die Kurbelwangen sphärische Vertiefungen eingebracht, in die Kugeln eingelegt werden. Somit kann die Kurbelwelle aus sehr einfachen Grundelementen zusammengesetzt werden, wobei der Bearbeitungsvorgang durch die zahlreichen Gleichteile und den Entfall von Exzenterschleifen und der Hohlkehlenbearbeitung sogar gegenüber konventionellen Gleitlagerwellen vereinfacht werden kann. Infolge der geteilten Bauweise brauchen nur die Lagerzapfen aus Wälzlagerstahl hergestellt werden, während die Kurbelwangen weiterhin aus üblichen Kurbelwellenmaterialien bestehen.

Da die kritischen Bereiche konventioneller Kurbelwellen entfallen (Hohlkehlen, Ölbohrungen), ist die Belastbarkeit mindestens so hoch wie bei den üblichen einteiligen Gleitlagerkurbelwellen.

Die geteilte Kurbelwellenbauweise ermöglicht zudem einfache ungeteilte Käfige bei den Wälzlagern, wodurch nicht nur Kosten, sondern bei den Pleuellagern auch erheblich Reibung eingespart werden kann. Die Verwendung ungeteilter Pleuel und Hauptlagern spart aufwendige Bearbeitungsschritte und verhindert Lagerverzüge durch Schraubenkräfte. Zudem macht sich das niedrigere Pleuelgewicht in einer verkleinerten Lagerbelastung bemerkbar. Einteilige Pleuel ergeben zudem eine verkleinerte Pleuelgeige, wodurch ein kompakteres und leichteres Kurbelgehäuse möglich wird. Es besteht zudem die Möglichkeit, die Gegengewichte zu verbreitern, da kein Freiraum für die Lagerzapfenbearbeitung eingehalten werden muss, daher lassen sich die Gegengewichtsradien verkleinern, was Bauraum einspart und die Eigenfrequenz der Kurbelwelle erhöht.